In Erinnerung an Stefan Stapelberg (1962-2020)

Stefan Stapelberg kam am 24. Januar 1962 in Karlsruhe zur Welt. Er verbrachte seine Kindheit und einen Teil seiner Jugend bei seiner Mutter. Früh zog er von Zuhause weg und wohnte fortan bei einem Bekannten. Bereits in jungen Jahren war Stefan sehr computerinteressiert. Dies beflügelte ihn auch in seinem Berufsleben. Er arbeitete in der Mikroelektronikschule und lehrte hier mit wachem und kritischem Geist. Ihm war nicht nur das Vermitteln des Fachwissens wichtig, er ging auf Menschen zu und war in der Lage zu erspüren, wer, mit der mitunter nicht einfachen theoretischen wie fachlichen Arbeit, am Besten zurechtkam.

Bei all' seinem Engagement für seine Arbeit war Stefan seine Familie sehr wichtig. Zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen lebte er ein zufriedenes, ein ruhiges Leben. Auf seine zwischenzeitlich erwachsen gewordene Söhne war er stolz und es erfüllte ihn mit Freude, dass auch sie sich im Computerwesen beruflich einfanden.

Im Kreise seiner Freunde schätzte man Stefans Ruhe und Ausgeglichenheit. Allem Neuen stand er offen gegenüber, blieb dabei aber Realist. Stefans Mitarbeitern wird seine freundliche, verbindliche Persönlichkeit sehr fehlen. Ebenso sein großes Fachwissen, seine belesenheit im beruflichen, wie auch im persönlichen Umfeld.

In seiner Freizeit hatte Stefan große Freude am Motoradfahren. Mit seinem Motorrad fuhr er gerne über Land. Große Motorradtouren machte er besonders gerne.

Im letzten Jahr dachte er ernsthaft darüber nach, im Beruf kürzer zu treten. Er machte Pläne für die neue Zeit, die auf ihn und seine Familie kommen wird. Er hatte bereits damit begonnen, sich zurück zu nehmen, indem er im hauseigenen Garten gearbeitet hat. Hierbei wurde ihm erstmals im Spätjahr des vergangenen Jahres bewusst, wie ihn mehr und mehr seine Kräfte verließen. Eine unerklärliche Müdigkeit überfiel ihn, sodass er sich untersuchen ließ. Es wurde eine schwere, eine lebensbedrohliche Erkrankung diagnostiziert. Bei allen Beschwerden, die Stefan in diesen Monaten ertragen musste, hat er sich ganz bewusst—basierend auf den Erfahrungen der Pflege seiner Mutter—gegen eine schulmedizinische Behandlung entschlossen.

Dennoch blieb er bis zu seinem Tod zuversichtlich, dass ihm noch eine Zeit mit seinen Lieben geschenkt würde. Leider erlitt er Mitte Dezember einen Schlaganfall und wurde in die Kopfklinik in Heidelberg gebracht. Stefan wurde noch operiert, doch die Prognosen waren denkbar schlecht. Kurz darauf wurde die Familie in Kenntnis gesetzt, dass Stefan, der zwischenzeitlich im Koma lag, diesen schweren Schlaganfall nicht überleben wird. Sie hatte noch die Möglichkeit, einige Stunden am Bett zu verweilen. Wenige Stunden nachdem sie nach Hause gegangen war, durfte Stefan in Ruhe für immer einschlafen.

Ruhe in Frieden

Stefan mit Montesa
Stefan mit Montesa

Musik

«The Purple Of All Curtains»
von Stefans Lieblings-band Tangerine Dream,
Album «The Seven Letters From Tibet»

«White Eagle»
von Stefans Lieblings-band Tangerine Dream,
Album «Particles»

Gedicht

Ein offenes Herz
Ein leichter Wind
in den Blättern
Ein blauer Himmel
grenzenlos

Farben des Trostes
im Dunkel des Dämmerns
Erhellen den Weg
Vermöchte die Seele
Zu folgen in Liebe
Zu spiegeln auf Dauer

Laß mich nicht klagen
nicht brechen im Leid
laß mich leise singend sagen:
ich habe in der Liebe gelebt
und nicht in der Zeit

Schiekel, M. B. <1950- >: Gedichte vom Weg
Version 2.70h vom 28.11.2019.